Neukonstruktion  
   
Nach Klärung der Aufgabenstellung und dem Erstellen einer Anforderungsliste, findet die Konzeptphase statt. Damit diese strukturiert durchlaufen wird, werden verschiedene Werkzeuge der Konstruktionsmethodik, wie zum Beispiel die Ideenfindung in einem Brainstorming, das Erstellen einer Funktionsmatrix, oder das Auswerten von Teillösungen mittels Nutzwertanalysen verwendet. Im Anschluss an die Konzeptphase werden von der Projektgruppe drei Lösungsvarianten ausgearbeitet und in einer Meilensteinsitzung vorgestellt. Gemeinsam mit dem Kunden und dem Projektbetreuer werden die Vor- und Nachteile der drei Varianten erörtert. Zum Ende der Meilensteinsitzung steht fest, dass keine der vorgestellten Varianten vollends überzeugen kann. Daher werden Teillösungen der verschiedenen Varianten  kombiniert und in einer finalen Lösungsvariante ausgearbeitet. Nach erneuter Vorstellung in einer Meilensteinsitzung konnte das Konzept in Hinsicht auf Design, Funktionalität, Eigenfertigungsgrad und Kosten überzeugen. Der Aufbau des neuen Versuchsstands wird im Folgenden näher vorgestellt.   
   
  Das Grundgestell des neukonstruierten Versuchsstands besteht aus Konstruktionsprofilen. Für ein anspruchsvolleres Design werden als Standfüße abgerundete Profile in Kombination mit abgeschrägten Profilen verwendet. Von unten in die Standfüße werden rutschhemmende Gerätefüße eingeschraubt. Von oben auf das Rahmengestell wird auf jeder Seite ein Wellenhalter verschraubt. In diese Wellenhalter wird eine Welle mit einem Durchmesser von 25 Millimetern geklemmt. In die deitlichen Profile werden Winkel eingeschraubt. Diese dienen als Halterung für eine Holzplatte.
   
Auf die oben beschriebene Welle wird ein Rohr aus Aluminium geschoben. Dieses Rohr stellt die Torsionsmesswelle dar und hat einen Durchmesser von 30 Millimetern bei einer Wandstärke von zwei Millimetern. Eine radiale Bohrung durch das Rohr und die Welle ermöglicht es einen Bolzen einzustecken. Dieser Bolzen verhindert ein Verdrehen der Torsionsmesswelle. Auf die Torsionsmesswelle wird ein weiterer Wellenhalter montiert. Dieser stellt den Kraftschluss zwischen Biegemessstab und der Torsionsmesswelle sicher. Die angesprochene Holzplatte wird von unten mithilfe von Gewindeeinsätzen an die Winkel verschraubt und folgt der Außenkontur des Gestells.  
   
  Anschließend wird der Biegemessstab montiert. Dieser wird mit Schrauben an den Wellenhalter der Torsionsmesswelle verschraubt. Für die Aufnahme der Prüfgewichte wird eine, ebenfalls aus Holz gefertigte, runde Ablage auf dem Biegestab verschraubt. Im Zentrum der Ablage ist ein Rundstab vorgesehen, dieser sorgt für eine Zentrierung und wiederhohlbare Positionierung der Prüfgewichte. Unter der Aufnahme ist ein Rundstab mit der Holzplatte verschraubt. Dieser dient als Begrenzer, damit eine Überlastung des Biegemessstabs verhindert wird. Außerdem wird ein Flachstab, der als Aufnahme für die Ausgleichs-Dehnungsmessstreifen  dient, auf die Holzplatte geschraubt.
   
Um das Design ansprechender zu gestalten, werden alle Seiten mit gelaserten Blechen verkleidet. Außerdem wurden im 3D-Druckverfahren Kunstoffabdeckungen für die Wellenbefestigung gefertigt. Aufkleber mit dem Firmenlogo an den Seitenblechen runden das Gesamtbild ab.  
   
  Auf der Rückseite des Versuchsstands ist der Zugmessstab montiert. Oben ist er mit einem Gabelgelenk und einem Bolzen an dem Biegemessstab befestigt. Unten wird der Zugmesstab mit zwei Winkeln und einem Bolzen mit dem Rahmen durch das Verkleidungsblech an das Gestell montiert.
   
Nach Fertigstellung können die vier Hantelscheiben mit je 2,5 Kilogramm auf die Aufnahme abgelegt werden.